Brennholz lagern: So bleibt es schimmelfrei

Die richtige Lagerung von Brennholz ist wichtig, um Schimmel, Energieverlust und Schäden zu vermeiden. Wer Holz für Kamin oder Ofen nutzt, sollte wissen, wie es dauerhaft trocken, sauber und sicher gelagert wird. Luftzirkulation, Schutz vor Niederschlag und eine ausreichende Trocknungszeit entscheiden über die Heizqualität. Dieser Ratgeber zum Brennholz lagern erklärt, wie Brennholz optimal gestapelt, belüftet und kontrolliert wird – von der Außenlagerung bis zur Vorbereitung für den Innenraum. Mit praktischen Tipps und typischen Fehlerquellen zeigt er, wie man Schimmelrisiken minimiert und Heizholz langfristig nutzbar hält.

Das Wichtigste in Kürze zum Brennholz lagern

  • Brennholz stets luftig, trocken und witterungsgeschützt lagern

  • Kein direkter Bodenkontakt – Paletten oder Gestelle verwenden

  • Seiten der Abdeckung immer offen lassen für Luftzirkulation

  • Nur vollständig getrocknetes Holz im Innenraum lagern

  • Regelmäßig auf Feuchtigkeit, Schimmel und Schädlinge prüfen

Wie lagert man Brennholz am besten schimmelfrei?

Durch Lagerung an einem gut belüfteten, überdachten Platz mit Abstand zum Boden, locker gestapelten Holzreihen und Schutz vor direktem Niederschlag lässt sich Schimmel zuverlässig vermeiden.

Geeigneter Lagerort und optimale Belüftung

Ein geeigneter Lagerplatz für Brennholz ist der wichtigste Schritt zur Schimmelprävention. Holz sollte niemals an feuchten, windstillen Ecken oder geschlossenen Räumen gelagert werden. Ideal ist ein Platz unter einem Dachvorsprung oder in einem Holzunterstand, wo das Holz vor Regen geschützt ist. Die Seiten müssen offenbleiben, damit Wind durch die Stapel ziehen kann. Insbesondere die Süd- oder Westseite des Hauses eignet sich, da Sonne und Wind hier zusätzlich zur Verdunstung beitragen.

Stehende Luft führt dagegen zu Feuchtigkeitsstau. Auch ein gewisser Abstand zur Hauswand verhindert Wärmestau oder Kondenswasserbildung. Selbst kleine Luftkanäle zwischen den Scheiten sind wichtig, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Wird Holz eng zusammengestaut, trocknet es nur oberflächlich und bleibt im Inneren feucht. Wer frisch gespaltenes Holz lagert, sollte es zunächst grob aufsetzen, damit der Trocknungsprozess zügig startet. Erst nach einer ersten Antrocknungsphase kann dichter gestapelt werden. Eine gute Luftzirkulation ist daher kein optionaler Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit für langfristig trockenes Holz.

Brennholz lagern: wichtiger Abstand zum Boden

Holz, das direkt auf dem Boden liegt, zieht Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Dadurch beginnt es zu faulen, schimmelt oder wird von Insekten befallen. Um dies zu verhindern, muss Brennholz mindestens 10 Zentimeter über dem Boden gelagert werden. Europaletten, Ziegelsteine oder spezielle Holzregale bieten dafür eine stabile und trockene Basis. Eine erhöhte Lagerung ermöglicht zudem eine permanente Luftzirkulation unter dem Stapel. Besonders in feuchten Herbst- und Frühjahrsmonaten schützt dies vor Staunässe. Auch bei befestigten Flächen, wie Beton oder Pflastersteinen, kann sich Kondenswasser bilden. Deshalb ist eine luftige Unterlage immer ratsam.

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Wer große Holzstapel anlegt, sollte darauf achten, dass die untersten Scheite nicht gedrückt werden, um Verformungen oder Schimmelherde zu vermeiden. Regelmäßige Kontrolle der unteren Schichten zeigt frühzeitig, ob sich Feuchtigkeit sammelt. Ein trockener, erhöhter Lagerplatz ist die Basis jeder sicheren Lagerung und schützt das Holz bereits vor dem ersten Regentropfen.

Schutz vor Regen und Feuchtigkeit

Regen ist einer der größten Feinde des Brennholzes. Dennoch darf Holz niemals komplett abgedeckt werden. Eine geschlossene Plane, die bis zum Boden reicht, verhindert jegliche Luftzufuhr und erzeugt ein feuchtes Mikroklima – ideal für Schimmel. Die richtige Lösung ist ein Dach oder eine obere Abdeckung, etwa aus Wellblech, Holzplatten oder einem offenen Vordach. Die Seiten bleiben immer offen. So wird das Holz vor direktem Niederschlag geschützt, kann aber bei Wind wieder abtrocknen.

Besonders problematisch ist Regen in Kombination mit Frost, da nasses Holz gefriert und beim Auftauen stark durchfeuchtet bleibt. Bei längeren Regenphasen hilft es, die oberste Lage gelegentlich umzusetzen. Wer eine Plane nutzt, sollte diese nur als Regenschutz von oben platzieren, nie als rundum-Abdeckung. Kondenswasser unter Planen ist einer der Hauptgründe für Schimmelbefall. Es gilt der Grundsatz: Schutz vor Nässe ja – aber niemals auf Kosten der Belüftung.

Richtiges Stapeln für optimale Trocknung

Die Art und Weise, wie Holz gestapelt wird, entscheidet über seine Trockenzeit. Holzscheite sollten mit der Schnittfläche nach außen gelegt werden, da hier die Feuchtigkeit zuerst entweicht. Zwischen den Reihen sollten kleine Luftspalten gelassen werden, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten. Wer das Holz zu dicht presst, behindert die Luftzirkulation und verlängert die Trocknungszeit um Monate. Ein stabiler Aufbau ist ebenfalls wichtig, um Umstürze zu vermeiden. Lose gestapelte Rundhaufen, sogenannte Holzmieten, bieten eine gleichmäßige Belüftung aus allen Richtungen.

Die oberste Schicht kann schräg gesetzt werden, damit Regen abläuft. Beim Stapeln hilft es, Holzarten zu trennen, da Hartholz wie Buche länger trocknet als Weichholz wie Fichte. Auch ein diagonaler Aufbau an den Seiten stabilisiert den gesamten Stapel. Regelmäßiges Nachjustieren stellt sicher, dass keine Tasche entsteht, in der sich Wasser sammelt. Gut gestapeltes Holz ist ein Garant für hohe Heizqualität.

Brennholz lagern im Innenbereich – nur für trockenes Holz

Holz im Innenraum zu lagern ist bequem, aber nur geeignet für vollständig trockenes Brennholz. Feuchtes Holz setzt Wasser frei, das sich in Wänden und Möbeln absetzt. In schlecht belüfteten Räumen wie Kellern entsteht schnell Schimmel. Deshalb sollte Holz, bevor es ins Haus gebracht wird, einen Feuchtigkeitsgehalt von maximal 20 Prozent haben. Messgeräte zur Holzfeuchte sind kostengünstig und äußerst nützlich. Kleine Mengen neben dem Kamin sind sinnvoll für den schnellen Zugriff, größere Vorräte gehören weiterhin nach draußen.

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Innen sollte das Holz locker und nicht direkt an kalten Außenwänden liegen. Auch unter Heizkörpern ist Lagerung ungünstig, da Temperaturwechsel Kondenswasser erzeugen. Offene Regale oder dekorative Holzboxen mit Luftspalten sind besser geeignet. Wer optische Kaminlager liebt, sollte das Holz nur kurzfristig dort aufbewahren. Staub und Schmutz werden ebenfalls reduziert, wenn das Holz zuvor draußen vollständig gereinigt und getrocknet wurde.

Trocknungsdauer, Feuchtigkeitsgehalt und Schädlingskontrolle

Frisch gespaltenes Brennholz braucht Zeit. Mindestens ein Jahr sollte es lagern, besser zwei Jahre. Harthölzer benötigen sogar bis zu drei Jahre, um vollständig auszutrocknen. Ein idealer Feuchtigkeitswert liegt bei 15 bis 20 Prozent. Feuchtes Holz verbrennt nicht sauber, erzeugt Ruß und gefährdet den Kaminzug. Regelmäßiges Messen verhindert Fehlentscheidungen. Neben der Feuchtigkeit sind auch Schädlinge ein Risiko. Mäuse, Käfer oder Pilze können sich im Holz einnisten. Regelmäßige Kontrolle des Stapels – insbesondere innen – ist daher nötig.

Auffällige, weiche oder dunkle Stellen weisen auf Fäulnis hin. Mäusefallen oder Drahtgitter können helfen, Nager fernzuhalten. Auch der Wechsel einzelner Scheite oder das Entfernen verdächtiger Stücke verhindert großflächige Ausbreitung. Trocknung, Sauberkeit und Überwachung bilden eine Einheit. Nur so bleibt das Holz bis zum letzten Scheit nutzbar und energieeffizient.

Gesundheitsrisiken durch schimmeliges Brennholz

Schimmelbefallenes Brennholz ist nicht nur ineffizient, sondern auch gesundheitlich bedenklich. Beim Verbrennen gelangen Sporen und Schadstoffe in die Raumluft, die Atemwege reizen und Allergien auslösen können. Besonders in geschlossenen Räumen kann dies zu Husten, Kopfschmerzen oder Reizungen führen. Viele unterschätzen, dass Schimmel im Holz oft unsichtbar im Inneren sitzt und erst beim Verbrennen freigesetzt wird.

Deshalb ist es entscheidend, Holz vor dem Einlagern gründlich zu kontrollieren und auffällige Scheite zu entsorgen. Wird der Schimmel früh entdeckt, kann durch Umlagern und Trocknen Schlimmeres verhindert werden. Ein Feuchtemessgerät ist die einfachste Methode, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und nur sauberes Holz zu verfeuern.

Rechtliche Vorgaben und Normen zur Brennholznutzung

In Deutschland unterliegt die Nutzung von Brennholz bestimmten gesetzlichen Regeln, insbesondere der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV). Diese schreibt vor, dass nur Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 20 % verbrannt werden darf. Wer nasses oder schimmeliges Holz nutzt, riskiert nicht nur ineffizientes Heizen, sondern auch Bußgelder bei Schornsteinfegerprüfungen. Einige Gemeinden regeln zudem, wo und wie Holz im Freien gelagert werden darf, um Nachbarn nicht zu beeinträchtigen.

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Auch Brandschutzvorschriften spielen eine Rolle, wenn Brennholz in der Nähe von Gebäuden gelagert wird. Es ist empfehlenswert, sich vor dem Einlagern bei der örtlichen Baubehörde oder dem Schornsteinfeger zu informieren. Gesetzeskonforme Lagerung schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Heizsicherheit.

Unterschied zwischen Hartholz und Weichholz bei der Lagerdauer

Die Lagerdauer von Brennholz variiert stark je nach Holzart, insbesondere zwischen Hartholz und Weichholz. Harthölzer wie Buche, Eiche oder Esche sind dichter und speichern mehr Feuchtigkeit, weshalb sie mindestens zwei bis drei Jahre zum vollständigen Trocknen benötigen. Sie liefern später eine hohe Heizleistung und eine lange Glut, erfordern jedoch geduldige Lagerung und gute Belüftung. Weichholz wie Fichte, Kiefer oder Tanne trocknet dagegen schneller – meist innerhalb von ein bis anderthalb Jahren – ist aber anfälliger für Harzaustritt und Risse.

Aufgrund seines geringeren Brennwerts verbrennt Weichholz schneller und eignet sich vor allem für das schnelle Anheizen. Wichtig ist, Hölzer getrennt zu lagern, um den Trocknungsprozess optimal kontrollieren zu können. Wer Mischholz lagert, sollte die Weichholzschichten oben platzieren, da sie schneller eingesetzt werden und früher entnommen werden können.

Tipps zur Schädlingsabwehr – Schutz vor Käfern, Milben und Nagern

Brennholz im Außenbereich ist anfällig für Schädlinge wie Holzwürmer, Käfer oder Milben, die sich besonders bei feuchtem oder ungeschütztem Holz einnisten. Um Befall zu vermeiden, sollte Holz niemals direkt am Boden liegen und stets mit Abstand zu Vegetation und Hauswänden gelagert werden. Regelmäßige Sichtkontrollen sind wichtig, um Bohrlöcher, feines Bohrmehl oder Fraßspuren frühzeitig zu erkennen. Für zusätzlichen Schutz können Holzstapel an den Seiten mit Drahtgittern gesichert werden, um Mäusen und Ratten den Zugang zu erschweren.

Verdächtige Scheite mit Schädlingsbefall sollten konsequent entfernt und nicht mehr im Kamin verbrannt werden, da sie Giftstoffe oder Pilzsporen freisetzen können. Auch das Umschichten und Lockern der Stapel vertreibt unerwünschte Bewohner und verhindert feuchte Nester. Wer auf Nummer sicher gehen will, lagert besonders wertvolles Hartholz in einem geschlossenen Holzunterstand mit luftiger, aber geschützter Konstruktion.

Fazit Brennholz lagern

Richtig gelagertes Brennholz brennt effizient, gesundheitsfreundlich und ohne Schimmelrisiko. Wer auf Luftzirkulation, Bodenschutz und Feuchtigkeitskontrolle achtet, verwandelt jeden Holzvorrat in eine zuverlässige Wärmequelle. Mit etwas Planung und Pflege bleibt das Holz stabil, trocken und sauber – vom ersten Schnitt bis zur letzten Flamme.

Quellen: